Heutzutage assoziieren Menschen mit dem Begriff Fechten das moderne Sportfechten mit dem Säbel, Florett oder Degen.
Historisch gesehen bezeichnet Fechten allgemein das Kämpfen, egal ob bewaffnet oder unbewaffnet, genauso wie das englische Wort „Fight“.
Die Techniken, die benutzt werden, sind keinesfalls ausgedacht, sondern sind aufgrund überlieferter Quellen neu belebt. Die Rekonstruktion dieser Techniken ist recht anspruchsvoll, gleichzeitig natürlich eine Interpretation der überlieferten Fechtbücher.
Ein Kritikpunkt bei dem Anspruch, historische Techniken zu trainieren ist, dass die Grundlagen wie Schrittarbeit in den Quellen nicht explizit erwähnt wird.
Jedoch sind die „Forscher“ sehr weit und konnten viele Techniken schlussfolgern. Für diejenigen, die sich für das historische Fechten interessieren wird darauf hingewiesen, dass es viele Schulen und Vereine gibt, die diese Kunst anbieten, jedoch sich oft nicht an irgendwelche historischen Quellen richten.
Hier liegt es an dem Interessenten nachzufragen, nach welchen Lehren bzw. Quellen unterrichtet wird.
Der Begriff “Langes Schwert” bezeichnet ein Schwert, das mit beiden Händen geführt wurde.
Diese Art von Schwertern wird heutzutage bezeichnet mit Zweihänder, Anderthalbhänder oder Bastardschwert, obwohl diese Begriffe in zeitgenössischen Quellen nicht vorkommen.
Johannes Liechtenauer war ein deutscher Fechtmeister des 14. Jahrhundert und ist eine der zentralen Figuren in der Geschichte des überlieferten, deutschen und europäischen Schwertkampfes.
Spätere Fechtmeister bezogen ihre Kunst auf Liechtenauer und unterrichteten in seiner Tradition.
Auf Mittelaltermärkten gibt es sehr oft Vorführungen, bei denen Bewaffnete mit Schwertern mehr oder weniger aufeinander einschlagen. Dies hat meistens nichts mit dem historischen Fechten zu tun.
Zum einen ist der Grund dafür, dass viele Mittelaltergruppen sich nicht mit historischen Schwerttechniken beschäftigen. Der andere Grund ist, dass ein Kampf mit Fechttechniken dem Publikum nicht viel zu bieten hat:

Die Kämpfe wären schnell vorbei und viele Techniken wären für das Auge eines ungeübten Beobachters nicht zu erkennen.